FR—SO am Kunstrasen

Kurz­por­trait:

MaLu Gruhne

Poesie einer Schaukel

Letztes Jahr hing der goldene „tempio dell’aqua“ im Schatten an einer der Brücken des Biebri­cher Schloß­parks, über dem Bach­lauf des Mosbachs. In seinem Gold spie­gelten sich Wasser und Licht, das durch die Bäume fiel; Schatten von den Zweigen und Blät­tern der Bäume zeich­neten Bilder darauf. Gedacht war das Portal von mir als eine Projek­ti­ons­fläche, als Würdi­gung des Natür­li­chen. Aber am Tag der Instal­la­tion war das Bach­bett ausge­trocknet. Die Reflek­tionen verschwanden, wurden immer weniger.
Ich habe das Portal nun an die Sonne geholt, heraus aus der Verbor­gen­heit und versuche diese Botschaft neu zu erzählen: Poesie einer Schaukel. Ein Portal spie­gelt für mich die Gesetze der Schwer­kraft. Es ist das Tragen und Lasten im Gleich­ge­wicht, Basis und Halt. Wenn ich mich im Einklang mit dem Natür­li­chen bewege, bin ich im Gleich­ge­wicht, bin Teil dieser Natur. Ich bin in Bewe­gung und balan­ciere. Bin leicht, schwinge mich darauf ein.